Landkreis Oberhavel
Wappen | Deutschlandkarte |
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Basisdaten | |
Koordinaten: | 52° 55′ N, 13° 13′ O |
Bundesland: | Brandenburg |
Verwaltungssitz: | Oranienburg |
Fläche: | 1.808,18 km2 |
Einwohner: | 218.855 (31. Dez. 2023)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 121 Einwohner je km2 |
Kfz-Kennzeichen: | OHV |
Kreisschlüssel: | 12 0 65 |
NUTS: | DE414 |
Kreisgliederung: | 19 Gemeinden |
Adresse der Kreisverwaltung: |
Adolf-Dechert-Straße 1 16515 Oranienburg |
Website: | www.oberhavel.de |
Landrat: | Alexander Tönnies (SPD) |
Lage des Landkreises Oberhavel in Brandenburg | |
Der Landkreis Oberhavel ist ein Landkreis im Norden des Landes Brandenburg. Die Kreisstadt ist Oranienburg.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Landkreis Oberhavel erstreckt sich als Sektoralkreis von der Südgrenze des Landes Mecklenburg-Vorpommern bis an die Nordgrenze des Landes Berlin. Der obere Flusslauf der Havel ist namensgebend und durchfließt den Landkreis von Norden nach Süden. Mehr als 50 % der Fläche des Landkreises sind Landschafts- oder Naturschutzgebiete.
Der Norden des Landkreises wird durch den Naturraum des Neustrelitzer Kleinseenlandes eingenommen. Dort liegen die beiden größten Seen des Landkreises: der Große Stechlinsee (4,1 km²) im Rheinsberger Seengebiet und der Stolpsee (3,7 km²) am Rand der Himmelpforter Heide. Südlich schließt sich die ackergeprägte Granseer Platte an. Sie umfasst mit dem Großen Wentowsee (2,8 km²) und dem Dreetzsee (1,7 km²) den dritt- und viertgrößten See des Landkreises. Einer der größten Feuchtwaldkomplexe der Granseer Platte ist der Harenzacken.[2]
Der mittlere Teil des Landkreises wird darüber hinaus eingenommen durch die Zehdenick-Spandauer Havelniederung, die Waldlandschaften Rüthnicker Heide und Schorfheide, das Rhinluch mit dem Kremmener Luch und das Eberswalder Tal. Im südlichen Teil des Landkreises erstrecken sich die Hochebene des Gliens mit dem Waldgebiet Krämer, der waldreiche Westbarnim mit dem Herthamoor und das Havelländische Luch.[2]
Der Landkreis hat Anteil an den folgenden historischen Landschaften: im Norden an Mecklenburg (Fürstenberger Werder), im Nordosten und Osten an der Uckermark, im Südosten am Barnim, im Südwesten am Havelland sowie im Westen und Nordwesten am Ruppiner Land. Im mittleren Teil liegt das historische Land Löwenberg.
Nachbarkreise sind im Norden der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte (Mecklenburg-Vorpommern), im Osten die Landkreise Uckermark und Barnim, im Süden das Land Berlin und der Landkreis Havelland sowie im Westen der Landkreis Ostprignitz-Ruppin.
Gemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach Abschluss der Gemeindegebietsreform im Jahr 1993 umfasst der Landkreis 19 Gemeinden, darunter neun Städte. 14 der Gemeinden sind amtsfrei.
(Einwohner am 31. Dezember 2023)[3]
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Amtsangehörige Gemeinden
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Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Landkreis Oberhavel entstand im Ergebnis der brandenburgischen Kreisreform zum 6. Dezember 1993 durch Zusammenlegung der ehemaligen Landkreise Gransee und Oranienburg. Der Erste Fall der COVID-19-Pandemie in Brandenburg wurde am 2. März 2020 im Landkreis Oberhavel festgestellt.[4]
Bevölkerungsentwicklung
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Gebietsstand und Einwohnerzahl am 31. Dezember des jeweiligen Jahres[5][6][7], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kreistag
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die 56 Sitze im Kreistag verteilen sich seit der Wahl am 9. Juni 2024 wie folgt auf Parteien und Wählergruppen:[8]
Wahl des Kreistags Oberhavel 2024
Wahlbeteiligung: 67,0 % (2019: 60,3 %)
% 30 20 10 0 25,3 % 20,6 % 17,0 % 7,8 % 6,5 % 5,9 % 4,3 % 2,9 % 2,0 % 7,6 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2019
%p 12 10 8 6 4 2 0 −2 −4 −6 +10,5 %p +1,7 %p −0,9 %p −5,0 %p −5,8 %p −0,6 %p −0,9 %p +1,7 %p +0,4 %p −1,1 %p Anmerkungen:
i Landwirtschaft, Gartenbau, Umwelt
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Partei / Gruppierung | Stimmen 2019 |
Stimmen 2024 |
Sitze 2019 |
Sitze 2024 | |
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AfD | 14,8 % | 25,3 % | 8 | 14 | |
CDU | 18,9 % | 20,6 % | 11 | 12 | |
SPD | 17,9 % | 17,0 % | 10 | 10 | |
Bündnis 90/Die Grünen | 12,8 % | 7,8 % | 7 | 4 | |
Die Linke | 12,3 % | 6,5 % | 7 | 4 | |
BVB/Freie Wähler | 6,5 % | 5,9 % | 4 | 4 | |
FDP | 5,2 % | 4,3 % | 3 | 2 | |
Tierschutzpartei | 1,2 % | 2,9 % | 1 | 2 | |
Landwirtschaft, Gartenbau, Umwelt | 1,6 % | 2,0 % | 1 | 1 | |
Bürger für Oberkrämer | 2,3 % | 1,8 % | 1 | 1 | |
Piraten | 1,5 % | 1,6 % | 1 | 1 | |
Einzelbewerber Michael Gerlach | – | 1,2 % | – | 1 | |
Pro Velten | 1,4 % | 1,0 % | 1 | 1 | |
Die Unabhängigen Bürger | 0,5 % | 0,7 % | – | – | |
Bündnis Frieden, Vernunft und Gerechtigkeit | – | 0,7 % | – | – | |
Die PARTEI | – | 0,6 % | – | – | |
Die Heimat (2019: NPD) | 0,9 % | – | 1 | – | |
BürgerBündnis freier Wähler | 0,9 % | – | – | – |
Landrat und Dezernenten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von 1994 bis 2014 war Karl-Heinz Schröter (SPD) Landrat des Landkreises Oberhavel. Wegen seiner Berufung zum Innenminister des Landes Brandenburg war 2015 eine Neuwahl erforderlich.
Ludger Weskamp (SPD) erreichte in der Landratsstichwahl am 8. März 2015 60,1 % der gültigen Stimmen[9] Allerdings verfehlte er durch die geringe Wahlbeteiligung von 20,7 % das erforderliche Quorum von 15 % der Wahlberechtigten. Infolgedessen hatte der Kreistag zu entscheiden. Er wählte Weskamp am 27. Mai 2015 zum Landrat.[10] Er trat sein Amt am 12. Juni 2015 an. Weskamp schied zum 31. Dezember 2021 vorzeitig als Landrat aus, nachdem er am 13. Juli 2021 zum Präsidenten des Ostdeutschen Sparkassenverbandes gewählt worden war.
Bei der Stichwahl eines neuen Landrates am 12. Dezember 2021 wurde das erforderliche Quorum mit einer Wahlbeteiligung von 21,7 % verfehlt[11], sodass der Kreistag nach einer öffentlichen Stellenausschreibung am 6. April 2022 Alexander Tönnies (SPD) durch Briefwahl entsprechend § 72 Abs. 3 des Brandenburgischen Kommunalwahlgesetzes für eine Amtszeit von acht Jahren zum neuen Landrat wählte. Er trat am 27. April 2022 sein Amt an.[12]
Die Kreisverwaltung Oberhavel gliedert sich wie folgt (Stand: 2024):[13]
Vorschlag | Name | Funktion | Aufgabenbereich | |
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SPD | Alexander Tönnies | Landrat | ||
CDU[14] | Egmont Hamelow | Dezernent und stellvertretender Landrat | Dezernat I – Bauen, Wirtschaft und Umwelt | |
Holger Mittelstädt | Dezernent | Dezernat II – Bildung, Kultur und Sport | ||
Tobias Berger | Dezernent | Dezernat III – Arbeit und Soziales | ||
Katja Hermann | Dezernentin | Dezernat IV – Service, Mobilität und Sicherheit | ||
Nancy Klatt | Dezernentin | Dezernat V – Jugend, Gesundheit und Verbraucherschutz | ||
Matthias Kahl | Dezernent | Dezernat VI – Finanzen und IT |
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Wappen wurde am 18. Mai 1994 genehmigt. Blasonierung: „Geteilt von Silber über Grün; oben goldbewehrte und rotgezungte rote Adler, die Flügel mit goldenen Kleestengeln belegt; unten zwei versetzt nebeneinander fliegende rotbewehrte silberne Schwäne.“[15]
Partnerkreise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Landkreis Oberhavel unterhält Partnerschaften[16] mit folgenden Landkreisen:
- Vogelsbergkreis, Hessen
- Landkreis Siedlce, Republik Polen
- Landkreis Biała Podlaska, Republik Polen
Außerdem werden freundschaftliche Beziehungen[16] unterhalten mit:
- Hudson County, USA
- Stadt Tampere, Finnland
- Taiwan
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Zukunftsatlas 2016 belegte der Landkreis Oberhavel Platz 302 von 402 Landkreisen, Kommunalverbänden und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Regionen mit „ausgeglichenem Chancen-Risiko Mix“ für die Zukunft.[17] Im Zukunftsatlas 2019 wird der Landkreis auf Rang 283 gelistet.[18] Im Jahr 2022 auf Platz 226.[19]
Unternehmen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Schwerpunkt der Industrie liegt im Süden des Kreises, im engeren Verflechtungsraum mit Berlin. Hierzu gehören neben dem Dienstleistungssektor insbesondere Unternehmen der Verkehrstechnik und Stahlindustrie (besonders in und um Hennigsdorf) sowie der Chemie- und Pharmaindustrie (in und um Oranienburg). Die Wirtschaftsstandorte Oranienburg, Hennigsdorf und Velten bilden einen von 15 Regionalen Wachstumskernen des Landes Brandenburg.[20]
Der gesamte Landkreis ist zudem durch intensive Landwirtschaft geprägt.[21]
Oberhavel erlangt auch zunehmend mehr Bedeutung als Naherholungsgebiet für Berlin und vor allem der Norden des Kreises als naturbelassene Urlaubsregion.[22]
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch den Landkreis Oberhavel führen die Autobahn A 10 (Berliner Ring) sowie die von ihr abzweigenden Autobahnen A 111 in Richtung Berlin und A 24 in Richtung Hamburg. Zusätzlich verlaufen die Bundesstraßen 96, 96a, 109, 167 und 273 durch den Kreis.
Die wichtigsten Eisenbahnstrecken sind der Berliner Außenring, die Berliner Nordbahn nach Stralsund und die Kremmener Bahn nach Neuruppin. Linien der Berliner S-Bahn verkehren nach Oranienburg und Hennigsdorf. Die kreiseigene Oberhavel Verkehrsgesellschaft ist Betreiber des Busverkehrs im Landkreis. Sie hat ihren Sitz in Oranienburg und betreibt 42 Buslinien (2014). Wichtige Binnenwasserstraßen sind die Havel und der Oder-Havel-Kanal. Neben einer Vielzahl lokaler und regionaler Fahrradwege führen auch der Radfernweg Berlin-Kopenhagen und der Havelradweg durch den Kreis.
Kfz-Kennzeichen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 1. Januar 1994 wurde dem Landkreis das Unterscheidungszeichen OHV zugewiesen und seitdem ausgegeben.
Eingliederungen und Zusammenschlüsse von Gemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Tabelle sind die Eingliederungen und Zusammenschlüsse von Gemeinden seit der Bildung des Landkreises am 5. Dezember 1993 erfasst.[23]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Liste der Kirchen im Landkreis Oberhavel
- Liste der Orte im Landkreis Oberhavel
- Liste der Wappen im Landkreis Oberhavel
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg Dezember 2023 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
- ↑ a b Landschaften in Deutschland. Bundesamt für Naturschutz, abgerufen am 12. August 2015.
- ↑ Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg Dezember 2023 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
- ↑ Erster Corona-Fall in Brandenburg. Abgerufen am 27. Juli 2024.
- ↑ Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Oberhavel. S. 8–9
- ↑ Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2015 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
- ↑ Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 1, A II 4. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg. (jeweilige Ausgaben des IV. Quartals)
- ↑ Kreistagswahl Oberhavel am 9. Juni 2024
- ↑ Ergebnis der Landratsstichwahl am 8. März 2015 ( vom 4. Juli 2016 im Internet Archive)
- ↑ Ludger Weskamp vom Kreistag zum neuen Landrat gewählt auf www.oberhavel.de
- ↑ Landratswahl in Oberhavel: Keine Entscheidung bei der Stichwahl. In: www.oberhavel.de. 12. Dezember 2021, abgerufen am 7. Januar 2022.
- ↑ Alexander Tönnies wird neuer Landrat Oberhavels. In: www.oberhavel.de. Abgerufen am 28. Mai 2022.
- ↑ Struktur der Kreisverwaltung Oberhavel. In: www.oberhavel.de. Abgerufen am 24. Februar 2024.
- ↑ CDU-Fraktion Oberhavel Vorstellung-Stellv. Landrat. Abgerufen am 17. Juni 2013.
- ↑ Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg
- ↑ a b Partnerschaften. In: Website des Landkreises Oberhavel. Abgerufen am 4. Februar 2019.
- ↑ Zukunftsatlas 2016. Archiviert vom am 2. Oktober 2017; abgerufen am 23. März 2018.
- ↑ PROGNOS Zukunftsatlas 2019. In: Handelsblatt. Archiviert vom am 8. Juli 2019; abgerufen am 24. Mai 2022.
- ↑ Handelsblatt. Abgerufen am 27. Juli 2024.
- ↑ Unternehmen Wachstumskern O-H-V
- ↑ Wirtschaftsregion Landkreis Oberhavel
- ↑ Freizeit und Tourismus Landkreis Oberhavel
- ↑ Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Oberhavel (PDF) S. 26–27.